https://www.radlfreak.de/eine-tirolerin-macht-karriere-bayernDer Isarradweg lockt uns und wir möchten einen der bayrischsten Flüsse mit dem Fahrrad erkunden. Dafür machen wir uns auf den Weg zum Isarursprung, dem Quellgebiet der Isar im Karwendel. Von München fahren wir mit dem Zug, in etwas weniger als zwei Stunden, nach Mittenwald. Ohne Umsteigen können wir so mit der Regionalbahn durchfahren. Eine andere Möglichkeit wäre der Zielbahnhof Scharnitz, allerdings muss man dafür den Zug in Garmisch-Partenkirchen wechseln. Auch von österreichischer Seite kann man Scharnitz, in etwa einer Stunde, gut mit dem Zug von Innsbruck aus erreichen. In Mittenwald angekommen, bemerken wir gleich am Bahnhof wie viele Radfahrer unterwegs sind. Viele, wie wir, kommen mit ihrem eigenen Fahrrad, andere leihen sich direkt vor Ort Fahrräder aus. Mehrere Fahrradverleiher bieten diese Möglichkeit rund um den Bahnhof. Und egal ob Tourenbike, Mountainbike, mit oder ohne E-Unterstützung, hier findet jeder das für ihn passende Fahrrad.
Nach einem kleinen Frühstück in der Innenstadt Mittenwalds machen wir uns auf den Weg zum Ursprung der Isar im Karwendel. Die Fahrt zur ‚Quelle‘ sparen wir uns hier, da wir die Strecke in der Folge beschreiben. Es sei jedoch angemerkt, dass bereits die Hinfahrt ungewöhnlich schöne Ausblicke auf die Isar parat hält und man für den Genuss dieser und den unvermeidlichen Fotostopps für die etwa 20 km vonMittenwald bis zum Isarursprung etwas mehr Zeit einplanen sollte. Bemerkenswert ist, dass uns trotz vieler anderer Radler, spätestens mit dem Verlassen der Gemeinde Scharnitz, eine ganz besondere Stimmung, eine besondere Ruhe umgibt.
Angekommen am Isarursprung stellen wir unsere Fahrräder zunächst ab und machen uns zu Fuß auf einen Rundweg ins Quellgebiet der Isar. Hier wird auf Tafeln erklärt, woher das Wasser kommt, das dieses Rinnsal speist. Hier ist die junge Isar wohl das erste Mal als eigenständiger Bach auszumachen. Je nach Witterung führt sie bereits mehr oder weniger Wasser. Wir haben für uns ein Holzrohr zum wahren Beginn erklärt, aus dem das klare, frische etwa 5°C kalte Wasser in einen ersten kleinen Bach sprudelt. Angenehm erfrischend ist es und wir füllen unsere Wasserflaschen auf, zumal dem hier ‚rechtdrehenden‘ Wasser besondere Wirkung und heilende Kräfte nachgesagt werden. Wir könnten an diesem wild-romantischen Ort noch lange bleiben, zumal ein wunderschöner Ratsplatz mit Tischen und Bänken zum Verweilen einlädt. Doch ruft uns der Isarradweg zu, dass wir uns langsam auf den Weg machen sollen.
Die kommenden etwa zwölf Kilometer im Hinterautal bis Scharnitz sind ein einziger Genuss. Und auch wenn wir auf dem Weg ja bereits entgegengesetzt zum Ursprung der Isar geradelt sind, benötigen wir für diese meist leicht bergab laufende Strecke fast 1 ½ Stunden. Mal fährt man direkt neben der Isar, die bereit hier Kilometer für Kilometer größer und wilder wird, mal schaut man von oben auf die Isar, auf das Tal, dass der Fluss hier über Jahrtausende in den Talboden des Karwendels gefräst hat. Kühe, die auf den wenigen, kleinen Weideflächen grasen, zahlreiche Vogelarten, Schmetterlinge, Reptilien und einer wunderbaren Blumenwelt begleiten uns und ergänzen die spannenden Landschaftseindrücke. Immer wieder kommen links und rechts neue Zuflüsse hinzu und vergrößern die Isar sehr schnell zu dem einzigen noch existierenden Wildfluss Bayerns. Stoamanderl sieht man an vielen Uferstellen und fasst hat man den Eindruck, dass sie auf den Fluss aufpassen.
Heute geht es für uns noch weiter von Scharnitz nach Mittenwald… Radeln Sie mit uns entlang dieses beindruckenden Flusses, der immer wieder neue Überraschung parat hält.
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Über den Autor*Innen

Jörg Bornmann
Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.